Nur eine Radtour...
"Woran erkennt man einen guten Tangotänzer?"
Die Antwort später. Solltest du einem Fitnesscenter angehören, dann lese ruhig weiter. Wenn nicht, dann lies es erst recht. Wieder einmal stand die jährliche TOPLINE Radtour auf dem Programm. Das Datum war schnell gefunden, und zwar der 11./12.06.2005 und auch das Ziel Krakow am See. Von Rostock nach Krakow mit dem Rad? Wie durchgekn… äh durchtrainiert muss man denn sein, um sich das anzutun. Um es vorwegzunehmen, es wurden insgesamt 143 km im Sattel.
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Ohne einen Gedanken an die vielen Kilometer zu verschwenden, fanden sich 14 tapfere Drahteselbesitzer. Gestählt durch jahrelanges Training und auf den Punkt erwärmte Muskeln konnte die Fahrt morgens um 10 Uhr in Toitenwinkel Dorf beginnen. Im festen Glauben ohne eine Panne sollte es losgehen. Weit gefehlt! 10.01 Uhr die erste Panne, ein loch im Schlauch. Gekonnt und schnell wurde das loch binnen 15 Minuten geflickt. Mit einer akademischen Viertelstunde ging es also los. Solltest du mal in einer Gruppe von mehr als 3 Fahrrädern fahren, dann ein guter Tipp: Wenn auf ein Hindernis aufmerksam gemacht wird, dann niemals umdrehen, es könnte ein Poller im Wege stehen. Mit vielen roten Ampeln und vielen Zurufen auf Poller und Glas verließ unsere Gruppe eine gute halbe Stunde später die "heimliche Hauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns" Rostock. Weiter ging es über Biestow, Niendorf, Pölchow und Wahrstorf in Richtung Schwaan. Kurz vor Schwaan und ca. 25 km in den Beinen unsere erste Rast mit einem wunderschönen Blick über das Warnowtal. bild2
"Was war denn nun mit dem Tangotänzer?" Später...
Weiter geht's über Schwaan auf der Bundesstraße in Richtung Bützow. Irgendwo dazwischen und keiner weiß mehr wo er ist, biegen wir rechts ab in den Wald in Richtung Güstrow. Ab durch den Wald auf einer sehr gut ausgebauten und asphaltierten Straße - bergauf und bergab. So langsam merkt man seine Muskeln, die sich unweigerlich melden und nach Traubenzucker verlangen. Das durchtrainiert und gestählt zählt plötzlich nicht mehr. Und dann noch ein Umweg, da die Hauptstraße nach Güstrow gesperrt wurde. Die erste Belastungsprobe für unsere Drahtesel. Loch an Loch und hält doch, ist nicht die passende Bezeichnung. Beim konzentrierten Fahren um wirklich jedem Loch auszuweichen, ein Zeichen: Ein Chrysler Voyager mit Anhänger überholt uns. 300 Meter weiter steht selbiger, sein Anhänger hatte aufgesetzt. Dann doch lieber mit dem Fahrrad. Nach ca. 50 km ist Güstrow erreicht. Ein kurzer Halt am Schloss und ein Blick auf den schönen Schlossgarten geworfen. Ein Gruppenfoto muss her und flugs wurde eine völlig ahnungslose Person rekrutiert, die die Ehre hatte, uns bildlich festzuhalten. Die Stimmung ist nach wie vor sehr gut und so geht's fröhlich weiter in Richtung Krakow am See. Hinter Mühl-Rosin ein nächster Halt. Ebenfalls sehr schön gelegen am Wald. Aber!! Liebe Gemeinde, baut auf einem Rastplatz auch einen Mülleimer auf. Bevor wir losfahren konnten, ein kleiner Zwangshalt - Regen. Nach einem kleinen "Aufwärmer" ab aufs Rad und weiterfahren. Jetzt zeigt sich wer viel Fahrrad fährt. Die letzten Zwanzig Kilometer haben es in sich. Bergauf und bergab, immer wieder und dann noch ein Platzregen.
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Nach 4 ½ Stunden reiner Fahrzeit erreichen wir unser Ziel - den Campingplatz in Krakow am See. Vier Bungalows wurden uns zugewiesen, allesamt mit Strom und fließend Wasser aus der Spüle. Zum Duschen und anderen Geschäften steht das Waschhaus zur Verfügung. Dieses ist sehr neu und sehr sauber - ein dickes Lob. Noch schnell im CAMPERTREFF nach Platz gefragt und ab unter die Dusche. Der Magen knurrt, ein Bier sowie ein kleiner Magenwärmer können jetzt nicht schaden. Nach einer freundlichen Begrüßung durch die Bedienung Ulla nahmen wir im CAMPERTREFF Platz. Noch mal schnell umgesetzt und das erste Pils, Alster, Weizen usw. rann die Kehlen herunter. Noch schnell den Kulturbeitrag (Camperparty) von 2 € entrichtet und der Abend sollte beginnen. Auf 14 Personen mehr war man hier nicht so recht eingerichtet, was jedoch durch eine sehr nette Bewirtung wettgemacht wurde. Wie der Zufall es will haben wir uns genau das Wochenende ausgesucht, an dem Fisch geräuchert wurde und der monatliche Tanzabend veranstaltet wurde. Dass passt! Der Spaß fing an und ein feuchtfröhlicher Witz jagte den anderen. Das Essen schmeckte, das Bier floss bis zum Ende der Kohlensäureflasche und der Bratkartoffeln.

Danke liebe Petra an Dich und Dein Campertreffteam für den wirklich schönen Abend. Sonntag und keine rechte Lust wieder nach Hause zu fahren. Nach einem leckeren Frühstück ab auf die Räde


Der Rückweg sollte vergleichsweise einfacher werden, dafür aber viel mehr Bundesstraße. Zum Mittag sollte die Rast in Hohen Sprenz erfolgen. Im Gutshaus am See schnell eine Soljanka gelöffelt und die letzten zwanzig Kilometer sollten in Angriff genommen werden. Schnell bedeutet in Hohen Sprenz ca. 1 Stunde warten. Was wohl vielmehr an einem neuen Koch als an dem Willen der Chefin lag. Nach mehrmaligen Anfragen und Äußerungen: "Das sind bestimmt Wessis!" Stimmt fast, aus Rostock… Die Soljanka kommt und ist lauwarm. Dafür brauchten wir die Suppe nicht zu bezahlen. Ist ja auch was.
Noch ein wenig die Kavelstorfer und Kessiner Berge hoch und runter und wir sind nach 3:53 Stunden Fahrzeit wieder in Rostock angelangt. Auch wenn die Tour für den ein oder anderen doch sehr anstrengend war, war sie klasse vorbereitet und gelungen. An dieser Stelle noch ein besonderer Dank an Andreas, der uns sicher und gut hin und zurück geleitet hat.
Eine Antwort bin noch schuldig, der Tangotänzer:
"Na, am feuchten Knie!!"

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