Eine Grünkohlreise
Bereits zum 26. Mal findet am ersten Freitag im Februar das alljährliche Bürgerschützen - Grünkohlessen der Obernkirchener Bürgerschützen in der Liethalle in Obernkirchen statt.
Grund genug, dass sechs tapfergerüstet in Rostock wohnende Männer den Weg nach Obernkirchen fanden.
Damit der lange Weg von circa fünf Stunden gemeinsam verbracht werden konnte, entschieden wir uns, uns in die Hände der Deutschen Bahn AG zu begeben.
Nach drei verschiedenen Auskünften bei eben dieser Bahn AG hatten wir die günstigste Alternative gefunden - eine Gruppenfahrkarte für sechs Personen für 154,20 €.
Für die richtige Einstimmung auf so ein Grünkohlessen wurden Brote geschmiert, Gemüse geschnippelt, Würstchen gekauft, und das ein oder andere alkoholische Getränk besorgt. 04.02.2005 11.06 Uhr Hauptbahnhof Rostock Bahnsteig 9 und ab ging die Fahrt im Regionalexpress zum Hamburger Hauptbahnhof.
Um die Wartezeit auf den nächsten Zug nicht allzu lang werden zu lassen, schauten wir uns den Hauptbahnhof an. Mit Schrecken und Stauen mussten wir feststellen, wie idyllisch wir in Rostock leben. Hier am Hauptbahnhof treffen alle sozialen Schichten aufeinander.
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Schnell noch ein paar Zigarren für die Feier gekauft und ab in den nächsten Zug - den Metronom nach Rotenburg / Wümme.
Von hier aus stiegen wir um in den Zug nach Verden. In Verden angekommen ab in den Zug nach Wunstorf.
Zugfahren ist einfach schön, denn man lernt Niedersachsen kennen und die ein oder andere Person.
So auch auf dieser Fahrt. Ein Pärchen, deren Glück in einer Zigarretenlänge und dem ein oder anderen Kräuter und Paderborner Pilsener liegt, hatten es uns besonders angetan.
Er erzählt fleißig von seinen vielen Reisen rund um den Globus und sie freute sich einfach nur über seine schönen Geschichten.
Vom Timbuktuland über Alaska bis zum Ayers Rock in Australien reichten seine Reisen. Erstaunlich wie viel Phantasie bei einem Pegel von 2 Promille entwickelt werden kann. Nachdem wir interessiert zugehört hatten und festgestellt hatten, dass wir dem netten Herren ein wenig den Ruhm genießen lassen wollten, klärte er uns über seine Räubergeschichten auf. Wir hatten wohl etwas zu gutgläubig geschaut. ;-))
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Nach dieser schönen Begebenheit und nur 5 Minuten Verspätung erreichten wir nicht unseren Anschlusszug in Wunstorf.
Zum Glück fuhr der nächste bereits 20 Minuten später.
So kamen wir frisch, fröhlich und endlich um 17.10 Uhr in Stadthagen im schönen Schaumburger Land an.
Nach ein paar leckeren Brötchen und frischem Kaffee bei Mama ging es dann via Taxi zur Liethalle.
Eine generalstabsmäßige Planung ist eben durch nichts zu ersetzen.
Um 18.30 Uhr betraten wir sie, das Mekka des Grünkohl, die Kathedrale der Bregenwürste,
die Heimat 418 feiernder Grünkohlesser - DIE LIETHALLE auf der Liet in Obernkirchen.
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Nach der Begrüßung durch den Stadtkommandant Wolfgang Anke und seinem Vertreter Herrn Klaus Scholz konnten wir unseren Tisch "Rott Strull" besetzen. Kaum gesessen, schon das erste "Schaumburger Edelherb".
Nach der richtigen Einstimmung durch die "Schaumburger Trachtenkapelle" und den obligatorischen Reden und dem vierten oder fünften "Schaumburger Edelherb" kam er dann, der ein Jahr lang ersehnte GRÜNKOHL. Einfach lecker. Mehr braucht es der Worte nicht. Bevor ich es vergesse! Unsere Freude an der Teilnahme wollte nicht enden, nachdem wir bei der Festrede extra genannt wurden. Zitat: "... und wir begrüßen auch die Kameraden aus Rostock!" Es war geschehen, endlich! Zur siebten Teilnahme am Bürgerschützen-Grünkohlessen wurde wir namentlich erwähnt. Zur Feier des Tages gab die "Schaumburger Brauerei" eine Saalrunde aus. Es wurde ihre neueste Kreation serviert, der "Schaumburger Bierbrannt", eine Art Obstler. Nach vielen weiteren Bieren und Meyer´s Bitter, Gesang und Essen waren wir mal wieder fast die Letzten, die den Saal verließen.

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Der nächste Tag: Samstag 05.02.2005 - es gibt nur eines was hilft: ASPIRIN und frische Luft. Dem Verfasser ging es gar nicht gut und brauchte noch etwas Schlaf, damit die Rückreise angetreten werden konnte. Die Rückfahrt wurde denn auch etwas ruhiger, obgleich der Rum-Cola schon wieder schmeckte. Glücklich und wohlbehalten fielen wir unseren Frauen zu Hause in den Arm. Zu guter Letzt: Die Freude auf das nächste Mal. "Die 1.Grünkohlkameradschaft Rostock" kommt...

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